„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“

Veröffentlicht am 16.01.2017 in Ortsverein
 

Zum kleinen Jubiläum, dem 15. Neujahrsempfang der SPD-Wiesenbach hatte der Ortsverein Frau Dr. Andrea Schröder-Ritzrau zum Thema „Fraitrade-Town“ eingeladen. Ein Thema, das erst beim zweiten Nachdenken, viel mit der aktuellen Flüchtlingssituation zu tun hat. Jürgen Berger, der Vorsitzende des Ortsvereins Wiesenbach, verwies in seiner Rede darauf, dass die kleinen Schritte vor Ort, das Schaffen von Frieden und Perspektiven Menschen Hoffnung gibt. Während Perspektivlosigkeit für die Kinder und Krieg jede Familie in die Flucht schlagen wird.

Eric Grabenbauer zeigte in seinem Grußwort, welche Schritte auch so kleine Gemeinden wie Wiesenbach bereits tätigen kann. So unterstützt die Gemeinde den Erste-Welt-Laden der evangelischen Gemeinde, in dem die in Präsentkörben der Gemeinde verschenkten Kaffeepäckchen und der bspw. bei den Seniorennachmittagen ausgeschenkte Kaffee im Erste-Welt-Laden gekauft wird. Er wies jedoch auch darauf hin, dass die Arbeit der Gemeindemitarbeiter oft sehr intensiv ist und dass er es als sehr schwierig erachtet, die Anforderungen, die Fair-Trade an Städte und Gemeinden richtet, zu erreichen.


Thomas Funk, der dieses Jahr als Kreisvorsitzender seine Grußworte an die versammelten Mitglieder und Freunde des Ortsvereins richtete, wies auf die Rolle Europas hin. In Zeiten, in denen der Populismus solche Ausmaße annimmt, ist es wichtig, dass die Nationen zusammenstehen und mit kühlen Verstand und klarer Aussage zur Solidarität einen Gegenpol schaffen. Das Jahr 2016 war kein gutes Jahr für die Demokratie, aber, so betonte er, dies sei kein Grund das Jahr 2017 aufzugeben. Vielmehr sei es wichtig, dass die Sozialdemokraten Flagge zeigten und weiter für die Sozialdemokratie anständen.
 

Frau Dr. Andrea Schröder-Ritzrau ging auch zu Beginn Ihrer Ansprache auf das bereits begonnene Jahr 2017 ein. Die politischen und gewalttätigen Konflikte in aller Welt haben einen großen Einfluss auf die Zukunft. Damit auch unseren Kindeskindern von dem Konzept eines gemeinsamen Europas – einen Platz ohne Abschottung in einer offenen und modernen Gesellschaft zu haben- profitieren können, ist auch Grenzen übergreifende Solidarität und gegenseitiger Respekt überlebenswichtig.
Die Begebenheiten, die der britische Drehbuchautor William Nicholson bereits 1990 in seinem Film „Der Marsch“ aufzeigt, die Flucht vieler Afrikaner vor einer perspektivlosen Zukunft für ihre Kinder, das daraufhin zunehmende Ansteigen der rassistischen Spannungen in Europa sind inzwischen beklemmend aktuell geworden. Man resigniert, wenn man sich den Stand der Welt, über den man sich zu jeder Minute in allen Medien informieren kann, anschaut. Umso wichtiger ist, die kleinen Schritte zu gehen. Sich bspw. mit den Arbeits- und Umweltbedingungen in den Ländern auseinanderzusetzen, in der die von uns konsumierten Produkte entstehen. Als Einzelner macht dies viel Arbeit, aber wenn dies in der Gemeinschaft angepackt wird, dann kann es sogar viel Spaß machen.
Die SPD Walldorf informierte sich und Ihre MitbürgerInnen bereits 2013 über das Thema „Fairer Handel“. Und gelangte schnell zur Überzeugung, dass fair gezahlte Löhne, soziale Sicherung und eine ökologische Landwirtschaft die wirtschaftliche Lage vor Ort positiv beeinflussen. Ende 2016 sind bereits viele Fair-Trade Produkte in unseren Supermärkten erwerbbar, dennoch sind von den 170 Mrd. in Deutschland umgesetzten Euros im Bereich Lebensmittel nur 1 Mrd. EUR mit fair gehandelten Produkten erwirtschaftet worden, so führte Frau Dr.  Schröder-Ritzrau weiter aus.
 

Zusammen mit der grünen Gemeinderatsfraktion hat die SPD Walldorf einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht, um sich als „Fraitrade Kommune“ zertifizieren zu lassen, der einstimmig angenommen wurde. Ganz im Sinne des Zitates Erich Kästner, das bereits in der Überschrift zitiert wurde, ist Frau Dr. Schröder-Ritzau überzeugt, kann ein gutes Konzept in der Gemeinde, die Sensibilität für dies Thema bei der Bevölkerung wecken und Mitmacher finden.

Fünf Aufnahmekriterien, die Walldorf zwischenzeitlich erfüllt haben, sind zu erfüllen um Fairtrade Town zu werden:

  1. Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels
  2. Angebot von Fairtrade Waren im örtlichen Einzelhandel
  3. Verwendung von Fairtrade Produkten bspw. in Schule, Vereinen und/ oder Kirche
  4. Veröffentlichung von Presseartikeln zum Thema Fairtrade
  5. Bildung einer Steuerungsgruppe bestehend den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft

Punkte, die, wie Frau Schröder-Ritzau aufzeigte, von jeder Kommune leistbar sind. Dabei betonte sie, dass die Freiwilligkeit der wichtigste Motor sei. Die Kommune sollte ermutigen, informieren und selbst als gutes Beispiel vorangehen. So könnte nicht nur der Kaffee, der im Rathaus ausgeschenkt wurde, fairtrade gehandelt sein, sondern beispielsweise könnte auch das Beschaffungswesen fairer gestaltet werden. So erlaube die Vergaberechtsreform, im Rahmen der Ausschreibungen entsprechenden Einfluss zu nehmen. Sie forderte weiter, dass die Fairtrade-Anforderungen Eingang in den Dienstanweisungen für Beschaffung finden muss. Ihren Vortrag schloss sie mit einem Zitat von Albert Schweizer: „Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen – es ist die Einzige!“
 

Wir möchten Frau Dr. Schröder-Ritzrau für Ihren interessanten Vortrag danken, der uns zum Nachdenken und weiteren Handeln anregt. Jeder Mensch hat das Recht von seiner Arbeit leben zu können. Es ist ein Grundgedanke der Sozialdemokratie und dabei ist es egal, ob derjenige in Deutschland oder irgendwo auf der Welt lebt. Die SPD Wiesenbach wird sich weiter mit diesem Thema auseinandersetzen und auch zukünftig aktiv dazu beitragen, dass der Anteil der fairtrade gehandelten Produkte ansteigt.
Des Weiteren gratulieren wir der Stadt Walldorf, dass sie den Weg der Zertifizierung geschafft hat. An diesem Sonntag wird das entsprechende Zertifikat der Stadt Walldorf an die Oberbürgermeisterin verliehen. Eine Belohnung für ein Jahr bestimmt nicht immer leichte Arbeit. Und auch eine Belohnung für die SPD-Walldorf, die das ganze initiiert hat. Herzlichen Glückwunsch!
 

Aus den sich nach dem Vortrag anschließenden Diskussionen und intensiven Gesprächen in kleiner Runde wurde sogar festgestellt, dass die ersten 4 der 5 notwendigen Punkte bereits durch Wiesenbach erfüllt sein. Einzig und allein die Steuerungsgruppe fehlt noch. Ein kleiner Schritt, findet der SPD Ortsverein und wird sich dieses Jahr dem Projekt „Fairtrade-Town Wiesenbach“ widmen.
 

Musikalisch wurden die Beiträge umrahmt von Helmut Bischoff, der mit Soundgardine und umfunktionierten Schüsseln nicht nur Lieder des Rock und Pops, sondern auch klassische Werke von Mozart begleitete und dem Abend abrundete. Vielen herzlichen Dank dafür!

 

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