„Ganztagsschule als Wohlfühlort“

Veröffentlicht am 24.09.2012 in Landespolitik
 

Es sei das Ziel der Bildungspolitik dem „Pisa-Schock“ etwas entgegenzusetzen, erklärte Ernst-Dieter Rossmann, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, im NH-Hotel Heidelberg. Hierher war er von seinem Heidelberger Kollegen Lothar Binding zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Ganztagsschule“ eingeladen worden – eine Einladung, der er sehr gerne gefolgt sei.

Zu sagen hatte der aus Elmshorn zwischen Hamburg und Kiel stammende Rossmann so einiges zum Thema, ist er doch bereits seit 1998 mit dem Schwerpunkt Bildungspolitik im Bundestag tätig. „Gute Ganztagsschule muss eine solche sein, in der sich alle Kinder wohlfühlen“, machte er gleich zu Beginn sein Credo klar. Eine gute Schule beziehe alle Schüler mit ein, unabhängig von finanziellen Verhältnissen, Migrationshintergrund oder etwaigen Behinderungen.

Wichtig sei es allerdings, dass der Rhythmus zwischen Lernen und Entspannen stimme: zwischen den Lerneinheiten müsste immer wieder die Möglichkeit für „künstlerische Pausen“ geboten werden, in denen gemalt, gezeichnet oder Musik gemacht werden kann. Als „Wohlfühlort Schule“ bezeichnete Rossmann diese Form des Unterrichtens und fügte ergänzend hinzu: „In einer guten Schule ist das ehrenamtliche Engagement von großer Bedeutung und die personellen Besetzungen müssen stimmen.“

Ganztagsschule könne somit zu einem „Schlüssel“ werden, durch den sich Schule verändern kann. Insbesondere Baden-Württemberg sei in diesem Prozess ein Schlüsselland für das Modell einer Ganztagsschule als Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen. Kritisch sehe er in der Umsetzung den Aspekt, dass an den Schulen an denen es bereits ein Ganztagsschulen-Angebot gebe, noch zu wenige Schüler dieses wahrnehmen. Zudem solle die Ganztagsschule sich nicht allein unter dem Dach von Gemeinschaftsschulen verbreiten, sondern alle Schultypen umfassen. Nötig sei hierfür allerdings im Vergleich zu „normalen“ Schulen ein Plus an Personal.

Dies war das Stichwort für Lothar Bindings zweiten Gast des Abends, Gerhard Kleinböck, Landesvorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung und seit 2009 Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg. Rund 30 Prozent mehr Personal sei notwendig um Schulen in Ganztagsschulen umzuwandeln, erklärte er.

„Es wurden bisher hauptsächlich Brennpunktschulen in Ganztagsschulen umgewandelt“, legte er ein Problem offen und verwies weiterhin auf die Pläne der grün-roten Landesregierung für einen Haushaltsausgleich 2020. Auf der anderen Seite sei es das ambitionierte Ziel der Landespolitik bis 2020 überall in Baden-Württemberg ein Ganztagsschulen-Angebot zu ermöglichen. Was Schule auf diesem Weg braucht?

„Es muss eine Harmonisierung von Jugend und Erfahrung stattfinden“, äußerte sich Rossmann. Den vilen interessierten, kritisch und diskussionsfreudig eingestellten Besuchern der Veranstaltung dürfte dies gut gefallen haben, waren doch sowohl langjährig Berufserfahrene anwesend, als auch jüngere Kollegen und Kolleginnen. Und auch wenn die Veranstaltung nach rund zweieinhalb Stunden zu Ende ging, die Diskussion um Ganztagsschule ist noch lange nicht beendet.

 

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