Unterwegs mit Sigmar Gabriel: Eine Schifffahrt, die ist lustig

Veröffentlicht am 26.08.2010 in Aus dem Parteileben
 

Am 24. August lud der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel zur Sommerreise ein: von Mannheim mit der MS Europa nach Worms, zu Kurt Beck und einer öffentlichen Parteiratssitzung der rheinland-pfälzischen SPD. Das große Thema der Reise: die Demokratie. Bei der Abfahrt bewahrheitete sich, was Kurt Tucholsky einmal gewohnt bitterböse geschrieben hatte: die SPD sei eine Partei, bei der man wunderbar Kaffee und Kuchen essen und trinken könne. Wohl wahr: die Kuchen- und Tortenauswahl war fulminant, Jusos, Falken und 60 plus waren gleichermaßen angetan.

Sigmar Gabriel ließ es sich nicht nehmen, vor dem „offiziellen“ Teil der Reise einen kleinen Plausch mit den Mitgliedern zu halten. Eine Privataudienz durften u.a. die Heidelberger Jusos in Anspruch nehmen, die den Parteivorsitzenden über die erfolgreiche Abstimmung gegen den Ausbau der Heidelberger Stadthalle in Kenntnis setzten.

Die anschließende Diskussion war spannend und aufschlussreich. Gabriel machte deutlich, dass seine Vorstellungen von „mehr Demokratie“ von der SPD (noch) nicht überall geteilt würden. Während sich Gabriel Vorwahlen nach amerikanischem und französischem Vorbild vorstellen kann, sei dies in der Partei noch nicht so. Jedenfalls wurde klar, dass dem Urenkel Willy Brandts die Öffnung der Partei, die Partei an sich, ein Herzensanliegen ist. Die schwindende Bindungskraft der Parteien und vor allem die Tatsache, dass sich gerade die „Unterschicht“ emotional von der Demokratie immer weiter entferne, wurde kritisch behandelt. Ein Patentrezept hatte keiner der Anwesenden zu bieten.

Als in der offenen Gesprächsrunde die Rede auf Thilo Sarrazin kam, erklärte Gabriel, er wisse nicht, warum Sarrazin nicht längst ausgetreten sei. Gewohnt humorig meinte Gabriel, er sei der Überzeugung, dass der Bundesbank-Vorstand, seit Sarrazin Mitglied wurde, prozentual dümmer geworden sei.

Auf dem Oberdeck waren alldieweil Fernsehteams unterwegs, um „die Basis“ nach ihrer Meinung auszufragen. Nun, die Stimmung war so gut, dass zumindest dieser Autor keine negativen Einlassungen mitbekam.

Ankunft in Worms. Kurt Beck begrüßt die baden-württembergischen Genossinnen und Genossen, er wirkt gelöst und aufgeräumt. Mit Bussen fahren die mit Kaffee und Kuchen gestärkten SPD-Mitglieder zur öffentlichen Parteiratssitzung. Die Stimmung könnte nicht besser sein, auch die im Blauhemd gekleideten Falken sind in bester Stimmung.

Kurt Beck und Sigmar Gabriel auf dem Podium verstanden es vorzüglich, sich die Bälle zuzuspielen. Keine Frage blieb unbeantwortet – nicht „ex cathedra“, sondern durchaus nachdenklich und offen. Einen persönlichen Erfolg konnte Juso Mark Fischer aus Mannheim verbuchen, als ihm Sigmar Gabriel in Bezug auf Leih- und Zeitarbeit „im Prinzip“ Recht gab, was hier nicht unerwähnt bleiben soll.

Mehr Demokratie, vor Ort, im Land, im Bund, mehr Beteiligung. Mehr Mitsprache. Das ist wohl das Wesentliche, was man mit nach Hause nehmen kann: die SPD will wieder zuhören, will wieder offen sein, will sich als Mitmachpartei verstehen. Nicht nur für Mitglieder, sondern für alle Bürger. So darf es gerne weitergehen.

Christian Soeder

 

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